GEWÄSSERSCHUTZ
In den letzten 20 Jahren ist der Umgang mit Wasser auf der ganzen Welt neu überdacht worden und auch bei diesem Thema hat der Grundsatz der Nachhaltigkeit verstärkt Einzug gehalten. Die sogenannte blau-grüne Infrastruktur ist ein Begriff, der die Vernetzung natürlicher und naturnaher Bereiche auch bei der Stadtplanung zu einer wichtigen strategischen Maßnahme hat werden lassen. Blau steht für gesunde Gewässer und Grün für die naturnahe Bepflanzung von Flächen. Eine optimale blau-grüne Infrastruktur bedingt optimale Ökosystemleistungen. Letzteres steht für den Nutzen, den Menschen aus der Natur ziehen, z.B. gesundes Wasser, frische Luft, Erholung, Nahrung.
Viele Länder, Städte und Gemeinden bemühen sich daher, einen eigenen Beitrag zu leisten. Stichworte wie Wiederherstellung natürlicher Gewässer, Trennkanalisationund Verbesserung der Lebensqualität der Bürger sind entscheidend.
Ziel:
Ein besonderer Fokus liegt international auf der Wiederherstellung bzw. Offenlegung von Gewässern, besonders im urbanen Bereich. Das heißt, man möchte in den Untergrund verbannte und als Abwasserkanäle missbrauchte Gewässer wieder als saubere Gewässer an die Oberfläche bringen und damit gleichzeitig die Sünden der Vergangenheit korrigieren.
Warum?
FOTO – Sommer an einem Arm der Isar im Englischen Garten in München[/caption]
Natürliche Gewässer sollen nicht weiter als Abwasser-Hauptsammler missbraucht werden. Ganz im Gegenteil wird das Ziel verfolgt, die durch ihren Missbrauch eingetretenen ökologischen, funktionellen und finanziellen Nachteile zu beseitigen.
Die zahlreichen Vorteile eines sinnvollen Gewässerschutzes werden genutzt, z.B. zu Verbesserungen der Regenwassersysteme und des regionalen und überregionalen Hochwasserschutzes. Daneben ergeben sich aber auch indirekte Vorteile, wie die Aufwertung und Belebung angrenzender Grundstücke. Dies wird besonders offensichtlich, wenn ein solches Gewässer dafür verwendet werden kann, z.B. einen innerstädtischen Park, ein Geschäftsviertel oder ein Wohngebiet attraktiver zu gestalten.
Neben den funktionell-technischen und finanziellen Vorteilen wird auch eine Verbesserung des Lebensraums für Lebewesen der unterschiedlichsten Art erreicht. Wiederherstellungsprojekte haben deshalb auch eine enorm wichtige ökologische Komponente. Zusätzlich sind solche Gewässer, besonders für Kinder und Erwachsene in Stadtgebieten auch als biologische Lern- und Anschauungsobjekte außerordentlich wichtig, denn der Wert und die Funktion von natürlichen Gewässern kann daran erfahren werden.
Damit wird dazu beigetragen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür zu schaffen, den eigenen Lebensbereich wieder in Ordnung zu bringen und sich für dessen langfristige Erhaltung einzusetzen. Es entspricht eben einer echten Bewusstseinserweiterung, ein ‚aus-den-Augen-aus-dem-Sinn‘-Gewässer wieder für sich zu entdecken!
KERNBOTSCHAFT
Die Wiederherstellung bzw. Offenlegung von Gewässern hat daher einen Mehrfachnutzen und jeder dafür ausgegebene Euro zahlt sich aus!
PERSÖNLICHER HINTERGRUND
Öffentlichkeitsarbeit im Interesse der Revitalisierung eines Fließgewässers im Innenstadtbereich Darmstadts
DARMBACH–OFFENLEGUNGSPROJEKT
Immer wieder gab es in Darmstadt den Wunsch, den verlorenen Stadtbach (Darmbach) zurück zu gewinnen, ihn gleichsam aus “der Versenkung zu holen”.
GEWÄSSERSCHUTZ IN DARMSTADT
Darmstadt wurde 1997 der Titel “Wissenschaftsstadt” verliehen. Mit diesem Titel wurde die nationale und internationale Bedeutung der wissenschaftlichen
GEWÄSSER-OFFENLEGUNG WELTWEIT
In vielen Städten auf der ganzen Welt werden seit einigen Jahren verdolte Bäche offengelegt (Video Seoul, Korea).
GEWÄSSERSCHUTZPROJEKTE
In den letzten Jahren ist der Umgang mit Wasser auf der ganzen Welt neu überdacht worden